Es war hitzig, es war nass, es war eklig. Dennoch steht der SV Dörfleins am Ende erneut mit drei Punkten da. Wenn man in Wikipedia „Arbeitssieg“ eingibt, erscheint inzwischen das grün-weiße Logo. 3:2 (1:1) hieß es am Ende beim Außenseiter ASV Gaustadt, der keineswegs wie ein solcher gespielt hatte.

Mit eigentlich klarer Rollenverteilung ging es am Sonntag ins Spiel bei der ASV Gaustadt. Der Gastgeber hatte noch keinen Zähler auf dem Konto, Dörfleins hingegen kam durch vier Siege in Folge mit breiter Brust auf den Kunstrasen. Schnell jedoch wurde klar, dass sich auch der ASV etwas ausgemalt hatte, denn es ging offensiv zu. Der SVD hatte nach einer Viertelstunde bereits einige Torabschlüsse auf dem Chancenzettel stehen, dennoch sollten es die Gaustadter sein, die erstmals die Arme hochrissen. Leider erlebte der Schiedsrichter in diesem Spiel einen rabenschwarzen Tag und sorgte mit zahlreichen Fehlentscheidungen und einer nie sichtbar werdenden Linie für enorme Unruhe auf beiden Seiten. So war auch der Freistoß in der 17. Minute, der zum 1:0 für den ASV führen sollte, eine klare Fehlentscheidung. Die Ausführung selbst von Gabriel Ferreira Goucalves hingegen war mindestens kreisligareif, denn Patrick Eberlein konnte dem platzierten Schuss nur bangend hinterher schauen. Dem faden Beigeschmack, den dieses Tor mit sich brachte, konterten die Gäste allerdings relativ schnell mit dem 1:1-Ausgleich. Keine sechzig Sekunden später sorgte Grischa Deusel mit seinem Treffer aus 22 Metern für die Wiederherstellung des Remis (18.). Der ASV wurde nun stärker, was vor allem auch daran lag, dass die Begegnung immer wieder unterbrochen war durch teils an den Haaren herbeigezogene Pfiffe des Unparteiischen. Die spielstarken Dörfleinser kamen so nicht in ihren gewohnten Spielfluss, was die Gastgeber sichtlich stärker machte. Am Ende des ersten Abschnittes war die Begegnung komplett zerfahren, Chancen hatten beide Mannschaten schon lange nicht mehr.

Genau so ging es dann auch weiter. Kein Spielfluss, viele Diskussionen und Unklarheiten und zunehmend einsetzender Regen stellten alle 22 Akteure vor eine große Herausforderung. Dörfleins war weiterhin offensiv ausgerichtet, was den Gaustadtern in der 57. Minute in die Karten spielte. Denn nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ging es plötzlich schnell – zu schnell. Es klingelte ein zweites Mal im Tor von Patrick Eberlein, der Außenseiter führte wieder durch Isaac Osei-Tutu (57.). Zum Glück hatte Grünweiß auch auf diesen Treffer eine schnelle Antwort parat. Diesmal dauerte es sechs Minuten, bis Fabian Gube per Abstauber zum 2:2-Ausgleich einschieben konnte (63.). Nun folgte wieder eine sehr zerfahrene Phase, in der alles möglich schien. In der 78. Minute dann der nächste Aufreger: Handspiel im Strafraum des SVD und demnach zurecht Elfmeter für Gaustadt. Mario Comes nahm sich der Sache an und scheiterte am rechten Pfosten, Eberlein hatte auf links spekuliert (80.). Die Riesenchance für den ASV, das Spiel erneut in deren Richtung zu lenken, blieb ungenutzt. In der Nachspielzeit sorgte eine Unaufmerksamkeit in der Gaustadter Defensive dafür, dass Grischa Deusel noch einmal ins Dribbling kam. Dieser ließ es sich wie gewohnt nicht nehmen, den Ball platziert in Richtung Tor abzufeuern. Es schlug ein! Der Jubel kannte keine Grenzen mehr (90+4.). Der Referee pfiff die Begegnung kurz darauf ab, der SVD fuhr damit den fünften Sieg in Serie ein.