Nach neun Siegen in Serie musste sich der SV Dörfleins am Sonntag beim VfL Mürsbach erstmals wieder geschlagen geben. Die Gastgeber ließen auf heimischem Rasen nichts anbrennen und siegten verdient mit 4:1 (3:0) im Spitzenspiel.

Die Anspannung war durchaus zu spüren vor Beginn dieser Partie, bei der der Tabellenführer der Kreisklasse auf seinen ersten Konkurrenten treffen sollte. Viele Zuschauer fanden den Weg zum Sportplatz in Mürsbach, um sich das Spitzenspiel nicht entgehen zu lassen. Diejenigen, die es mit dem VfL hielten, sollten an diesem Nachmittag nicht enttäuscht werden.

Die Anfangsphase gestaltete sich zunächst taktisch geprägt. Beide Mannschaften lauerten auf den ersten Fehler des Gegners. Diesen machte der SV Dörfleins in der 11. Spielminute. Denn die Mürsbacher bekamen über rechts viel zu viel Raum zum Flanken, im Zentrum war zudem niemand entscheidend beim kopfballstarken Maximilian Lurtz, der sich hochschraubte und die 1:0-Führung markierte. Hierdurch waren die Gäste nun früh gegen einen Gegner gefordert, der ab der Mittellinie so gut wie gar nichts mehr zuließ. Über die gesamte Spieldauer hinweg bekam der SVD kaum einmal Räume zum Kombinieren. Dadurch konnte man die eigenen Stärken gar nicht auf den Platz bringen. Erst nach einer halben Stunde gelangen Max Markewitz die ersten Vorstöße in des Gegners Hälfte, wodurch unter anderem Nicolaj Porzelt mal in Schussposition gekommen war. Ein Tor für Grünweiß lag jedoch erstmal nicht in der Luft, die Gastgeber blieben nach wie vor Spiel bestimmend. In der 34. Minute gelang es dem VfL schließlich, das Ergebnis auf 2:0 zu stellen, nachdem Florian Neuberger den Ball durch eine missglückte Abwehraktion an der eigenen Eckfahne verlor. Pfeilschnell war erneut Maximilian Lurtz zur Stelle, um seinen zweiten Treffer zu erzielen. Nun war klar, dass der Weg lang und steinig werden würde, um an diesem Sonntag beim Spitzenreiter der Liga noch etwas mitnehmen zu können. Und noch bevor sich der SVD in der Kabine einmal kurz sammeln konnte, passierte Patrick Eberlein bei einem verhältnismäßig harmlosen Schuss von Matthias Beland auch noch ein Fauxpas, welcher zum 3:0-Pausenstand führen sollte (44.).

An Aufgeben war allerdings trotz des klaren Zwischenergebnisses nicht zu denken. Viel mehr stellte Trainer Jochen Kutzelmann sein System von Grund auf um. Das musste er auch, damit sich Dörfleins noch die Chance auf etwas Zählbares erhalten konnte. Mit einer offensiveren Formation ging es jetzt in den zweiten Abschnitt, der für die Gäste relativ gut begann. Allen voran durch Max Markewitz, der im zentralen Mittelfeld die Bälle verteilte, kam der SVD nun zu mehreren Vorstößen, die jedoch alle erstmal im Sand verliefen. Dann aber kam in der 58. Minute der Moment, durch den die grün-weiße Hoffnung wieder auflodern sollte. Johannes Diem erkannte nämlich, dass Torwart Daniel Schirmer zu weit vor seinem Kasten stand und nutzte die Gelegenheit, um per Distanzschuss auf 1:3 zu stellen. Kurzfristig schien plötzlich zumindest ein Punkt wieder in greifbare Nähe zu rücken. Die Euphorie der Gäste wurde jedoch schnell auch wieder getrübt, denn nur 120 Sekunden nach dem Anschlusstreffer sorgte eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters dafür, dass Mürsbach einen Elfmeter zugesprochen bekam. Das Foulspiel von Raphael Ramer war hierbei in der Tat auch als solches zu werten, allerdings wurde Ramer selbst nur wenige Sekunden zuvor zu Fall gebracht, sodass es im Vorfeld Freistoß für Dörfleins hätte geben müssen. Aber es half nichts. Dominik Betz legte den Ball auf den Punkt und stellte den alten Toreabstand wieder her – das 4:1 (61.). Im Spiel der Gäste war nun ein klarer Bruch zu erkennen. Weg war sie wieder, die Euphorie auf einen Auswärtspunkt. Zu viel kam an diesem Tag zusammen, was einfach nicht gepasst hatte. Patrick Eberlein korrigierte in der 67. und 71. Minute mit zwei Glanzparaden seinen Fehler beim 3:0 und sorgte dafür, dass der SVD immerhin noch hauchzart im Spiel blieb. Die Zeit jedoch wurde nun immer knapper. Mit zwei weiteren offensiven Wechseln wollte Jochen Kutzelmann nun noch einen letzten Versuch starten, vielleicht doch noch etwas am Spielstand verändern zu können. Doch außer zwei Distanzschüssen von Raphael Ramer (89.) und Nicolaj Porzelt (90+2.) passierte in diesem Spiel nicht mehr viel. Mürsbach gewann am Ende verdient mit 4:1 und verschafft sich dadurch einen Vorsprung von drei Punkten an der Tabellenspitze.

Doch vielleicht kann man dieser Niederlage im Nachgang sogar etwas Positives abgewinnen. Denn jedem war auch zuvor schon klar, dass selbst eine historische Siegesserie irgendwann zu Ende gehen wird; man weiß also mit diesem 1:4 umzugehen und es abzuhaken. Für die kommenden Aufgaben wird es wichtig sein, sich noch einmal voll zu fokussieren und dadurch das Maximale aus dem Rest dieser Saison herauszuholen. Denn trotz dieser Niederlage bleibt der Abstand nach oben gering – und alles bleibt weiterhin möglich!