Ein nervenaufreibendes Spiel bestritt der SV Dörfleins am Sonntag beim ASV Sassanfahrt. Nach früher Gäste-Führung sorgte ein zweifelhafter Elfmeter in der Nachspielzeit noch für eine Punkteteilung, die allerdings leistungsgerecht gewesen war.

Einen guten Start erwischten die Jungs von Pascal Seidelmann bei ihrem Gastspiel in Sassanfahrt. Johannes Diem kam in der dritten Minute zum ersten ansehnlichen Torschuss, Marco Schreier hielt kurz darauf nach einer Eckballvariante aus der Distanz erstmals drauf (5.). Mit vereinten Kräften erarbeiteten sich Raphael Ramer und Pascal Seidelmann in der zehnten Minute schließlich einen Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte, der per sehenswertem Distanzschuss des Dörfleinser Spielertrainers die 0:1-Führung nach sich zog, die zu diesem Zeitpunkt auch so in Ordnung ging. Von den Hausherren, die sich mitten im Aufstiegskampf befinden, war zunächst kaum etwas zu sehen. Mitte der ersten Halbzeit allerdings kam es zu einer ersten Drangphase des ASV. Die beste Gelegenheit auf den Ausgleich vergaben die Gastgeber dabei in der 36. Minute nach einem Fehlpass von Raphael Ramer am eigenen Sechzehner – Tim Kaufer hielt hier beim Schuss aufs Tor jedoch noch entscheidend einen Fuß dazwischen und bereinigte die gefährliche Situation souverän. Zum zweiten Mal treffen konnte daraufhin Pascal Seidelmann, diesmal allerdings aus vermeintlicher Abseitsposition – eine knappe Entscheidung, die Aufregung auf dem Platz verursachte (39.). Es blieb beim knappen 0:1 zur Pause.

Auch der zweite Spielabschnitt begann mit einem Aufreger. Wieder war Pascal Seidelmann durchgestartet, wieder pfiff der Unparteiische bei einer denkbar knappen Szene ab – diesmal allerdings, ohne dass der Linienrichter eine Abseitsposition anzeigte. Der Hauptreferee wägte die Situation selber ab – zum erneuten Ärger der Gäste, denn Seidelmann wäre durch gewesen (48.). Der ASV Sassanfahrt hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrfach gewechselt und unter anderem den auffälligen Co-Trainer Björn Vogel ins Spiel gebracht, den Tim Kaufer allerdings größtenteils in Schach halten konnte. Trotzdem war Sassanfahrt jetzt langsam, aber sicher die klar bessere Mannschaft. Dörfleins verteidigte mit Mann und Maus, riskierte auch die eine oder andere Verwarnung mit herzhaften Zweikämpfen. Leider ging dieses Risiko bei Ramon Ofen zweimal daneben, der nach zwei gelbwürdigen Fouls vom Platz gestellt wurde (66.). Die Unterzahl spielte dem ASV natürlich in die Karten. Der Druck auf die Dörfleinser Hintermannschaft wuchs von Minute zu Minute.

Per Konter hätte Philipp Ramer in der 89. Minute dann plötzlich alles klar machen können, er verzog allerdings aus elf Metern Torentfernung, wodurch eine Riesenchance zunichte war. Die Nachspielzeit lief schon, da forderte der ASV lautstark einen Handelfmeter, den man durchaus auch hätte geben können (90+1.). Stattdessen jedoch blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm und Dörfleins klärte, äußerst hektisch, zum Einwurf für Sassanfahrt. ASV-Torwart Daniel Schorr empfing diesen Einwurf weit vor seinem Tor stehend, verlor den Ball dann aber im darauffolgenden Zweikampf gegen Philipp Ramer auch schon wieder, der nun wiederum aufs ASV-Tor zu eilen wollte. Schorr stoppte ihn daran mit einem Foulspiel und sah dafür die gelbe Karte – hier hätte man womöglich auch auf Verhinderung einer klaren Torchance und somit auf einen Platzverweis entscheiden können (90+2.). Insgesamt sechs Minuten sollte die spektakuläre Nachspielzeit dauern – und sie sollte noch entscheidend für die Gastgeber werden. Die letzten sechzig Sekunden waren bereits angebrochen, als Julian Schonert an der Sechzehnerlinie noch einmal den Zweikampf gegen den angreifenden Thomas Schreiner suchte. Der Offensivmann der Hausherren ließ sich dabei einfallslos über den Oberschenkel von Julian Schonert drüber fallen – und der Schiedsrichter fiel zu allem Überfluss auch noch auf diese Theatralik herein. Björn Vogel trat also in der 90+6. Minute zum fällig gewordenen Elfmeter an und verwandelte diesen äußerst glücklich, nachdem Patrick Eberlein die Ecke richtig erahnen konnte. Kurz darauf war dann ein beeindruckendes Kreisligaspiel abgepfiffen – mit einem 1:1-Unentschieden und einer, letztlich dann leistungsgerechten, Punkteteilung.