In einem klassischen Geduldsspiel setzte sich die SG Dörfleins/Oberhaid am Freitagabend mit 0:3 (0:0) beim TSV Engelmannsreuth durch. Die 170 Kilometer lange Auswärtsfahrt endete erfolgreich mit dem Einzug ins Halbfinale.

Die Überschrift zu diesem Spielbericht lässt sich in doppelter Hinsicht auf das Pokal-Viertelfinale zwischen dem TSV Engelmannsreuth und der SG Dörfleins/Oberhaid anwenden. Denn zum einen nahm der Fahrtweg bis zur TSV-Sportanlage, die etwa zwanzig Kilometer südlich von Bayreuth liegt, über eine Stunde Zeitaufwand in Kauf, zum anderen brauchte die SG in diesem Match ungefähr nochmal genauso lange, bis der Knoten endlich geplatzt war. Auf beiden Seiten waren es im ersten Durchgang wenn dann die Standardsituationen, die einen Hauch von Torgefahr verspüren ließen. Nach einem Rückpass bekamen die Gastgeberinnen nach 14 Minuten einen indirekten Freistoß im Sechzehner zugesprochen, welchen die Mauer der SG jedoch in Verbindung mit Lisa Fuchs im Tor entschärfen konnte. Wenig später wehrte selbige Lisa Fuchs einen weiteren Freistoß etwas unkontrolliert mit dem Gesicht ab, was sich letzten Endes aber dennoch als Bereinigung der Situation darstellte (20.). Selina Aman war es dann auf Seiten der Gäste, die aus 23 Metern erstmals einigermaßen gezielt in Richtung des Engelmannsreuther Tors abzog, nachdem sie von Tanja Holler und Lena Wagner bedient worden war. Kurios war in diesem ersten Abschnitt vor allem, dass kein einziger Torschuss – weder hüben wie drüben – von innerhalb der beiden Strafräume abgegeben wurde, zumindest sofern man den indirekten Freistoß aus Minute 14 ausblendet. Kein Wunder war es deshalb auch, dass die Partie bei jetzt einsetzendem Nieselregen torlos in die Pause ging.

Die zweite Halbzeit sollte dann etwas belebter vonstattengehen, was vor allem auch daran lag, dass die SG Dörfleins/Oberhaid nun einige Veränderungen in ihrer Formation durchführte. So rückte beispielsweise Noemia Alves Kohler von der Innenverteidigung ins Zentrum vor, um das Offensivspiel der Gäste zu beleben. In der 50. Minute kam sie dann auch gleich zu ihrem ersten Torabschluss, der sein Ziel allerdings um ein paar Meter verfehlte. Es zeichnete sich jetzt ab, dass die SG so langsam die Oberhand über das Spielgeschehen gewinnen sollte. In der 63. Minute sorgte ein Eckstoß von Anja Görtler beinahe für das 0:1, doch Lena Wagner grätschte einen Tick zu spät in den hereinkommenden Flankenball. Wenig später dann die nächste Aktion von Noemia Alves Kohler, welche die Engelmannsreuther Torfrau Manuela Lotter erstmals vor eine etwas größere Herausforderung stellte (69.). Und 120 Sekunden später war es dann endlich so weit und Sina Hummel belohnte ihre Farben für den betriebenen Aufwand in der zweiten Spielhälfte. Ausgangspunkt war erneut ein Eckball von Anja Görtler, der punktgenau auf dem Kopf von Sina Hummel landete, welche das Leder unhaltbar ins rechte Toreck drückte (71.). Nun war der Knoten geplatzt. Der TSV nagte sehr an diesem Rückschlag und musste nur kurz darauf auch schon das zweite Gegentor schlucken. Die SG Dörfleins/Oberhaid setzte bei einem TSV-Abstoß hoch stehend zum Pressing an, was sich Lena Wolfschmidt zunutze machte. Sie fing den etwas zu kurz geratenen Abschlag vor ihrer Gegenspielerin ab und zog einfach mal drauf. Die Folge war das 0:2 aus zentraler Position, was zugleich eine Vorentscheidung bedeutete (73.). Ein letztes Aufbäumen der Heimelf erlebten die rund 25 Zuschauer dann zwischen Minute 75 und 80, als sich der TSV Engelmannsreuth noch einmal zwei Eckbälle herausspielte. Doch die Abwehr der Gäste hielt dem Druck stand und ließ sich von den zwei-drei Flankenbällen der Gastgeberinnen nicht beeindrucken. Mit der letzten Aktion des Spiels war es dann erneut Lena Wolfschmidt, die das Endergebnis herbeiführen konnte. Nach einer weit geschlagenen Vorlage von Michelle Porzelt beförderte sie den Ball mit dem Kopf ein drittes Mal über die Torlinie (90.), woraufhin kurz darauf der Abpfiff ertönte. Und so rollte der grün-gelbe Partybus an diesem Freitagabend wieder in Richtung Bamberg.

Bereits am kommenden Samstag, den 22. Oktober, wartet um 14:00 Uhr nun auf heimischer Anlage die SG Weidenberg/Bayreuth-St. Johannis im Halbfinale. Der Kreisklassist aus der Bayreuther Ost-Gruppe steht derzeit mit einem Torverhältnis von 42:1 und der maximalen Punkteausbeute auf dem ersten Tabellenplatz. Der Weg ins Finale wird demnach kein einfacher sein. Doch die SG Dörfleins/Oberhaid hat schon mehrfach gezeigt, dass sie, geschlossen und als Mannschaft agierend, für die eine oder andere größere Herausforderung gewachsen ist. Bleiben wir also gespannt am Ball!