Der Traum ist ausgeträumt. Nach einer 0:2-Niederlage im letzten Saisonspiel hat die Damenmannschaft des SV Dörfleins den Aufstieg in die Kreisliga um Haaresbreite verpasst.

Es kam zum Showdown in Wildensorg, der sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet hatte. Der SV Dörfleins traf auswärts auf Don Bosco Bamberg und brauchte einen Sieg, um sicher aufzusteigen. Die heimische DJK konnte auf der anderen Seite ihrerseits das Ticket zur Kreisliga lösen, wenn denn am Ende mindestens ein Punkt auf dem Ergebniszettel steht. Knapp 100 Zuschauer wollten sich dieses letzte Pflichtspiel mit Finalcharakter trotz der unangenehm heißen Temperaturen nicht entgehen lassen.

Der SVD fand zunächst ganz gut rein ins Spiel und schaffte es in der Anfangsphase, die Bamberger Gegenspielerinnen weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Schnell zeigte sich jedoch, dass man aufgrund einer guten Defensivleistung der Gastgeber trotzdem nur selten mal einen Abschluss auf das DJK-Gehäuse abfeuern konnte – ein Problem, dass sich über neunzig Minuten hinweg durchzog. Nachdem sich Bamberg etwa zehn Minuten angeguckt hatte, wie die taktische Ausrichtung der Gäste so aussieht, folgte mit einem Mal die Umlegung des Schalters und das Spielgeschehen verlud sich zunehmend in Richtung des SVD-Tores. Gleich der erste wirkliche Abschluss von Celina Horcher brachte dann in der 11. Minute die Führung für die DJK Bamberg – dementsprechend glich dies einem Traumstart für Gelbgrün. Seitens des SV Dörfleins gab man trotz des Rückschlages weiter alles, um schnell zum Ausgleich zu kommen. Defensiv machte immer wieder Jasmin Gleußner auf sich aufmerksam, welche die Bamberger Angreiferinnen durch gezielte Grätschen und geschickten Körpereinsatz oft am kontrollierten Abschluss hindern konnte. Offensiv bewegte vor allem Noemia Alves den Ball, leider jedoch kam ihr und dem Rest vom SVD immer wieder die präsente Defensivreihe der DJK dazwischen, die nach Ballgewinn selbst schnell wieder vor das Tor von Isabelle Schubert kommen wollte und dies auch souverän tat. Alles in allem war eine gewisse Grundanspannung bei den ja noch recht unerfahrenen Dörfleinserinnen zu erkennen, die an diesem Samstag viele individuelle Fehler machten, die man im Laufe der Saison nicht sehr häufig zu Gesicht bekam. Nach dreißig Minuten gelang es dann Leonie Neuner plötzlich, nach einem Flankenball recht frei im Sechzehner den Ball anzunehmen und zu einem Abschluss zu kommen, doch dieser segelte knapp am Kasten vorbei – so blieb es beim Rückstand. Aus einem leider deutlich zu weit vorne ausgeführten Freistoß resultierte dann die Szene, die letztlich zum 0:2 führen sollte. Besagte Standardsituation wurde in den Strafraum getreten, wo mehrere Spielerinnen beider Mannschaften auf den hereinfliegenden Ball warteten. Plötzlich kam eine Bambergerin zu Fall, kurz darauf ertönte ein Pfiff: Elfmeter. Diesem nahm sich Janina Wicht an, welche relativ zentral zum 2:0 vollstrecken konnte – das Ganze kurz vor dem Seitenwechsel (40.).

Der Druck auf Dörfleins wuchs im zweiten Abschnitt jetzt mit jeder Minute. Drei Tore waren nötig, um den Aufstieg in die Kreisliga doch noch verwirklichen zu können – die Zeit entwickelte sich zum größten Gegner. Es war dennoch nach wie vor ein ambitionierter Auftritt der Elf von Constantin Stretz, die im zweiten Abschnitt zunächst durch Laura Linhardt ein offensives Ausrufezeichen setzen konnte. Linhardt probierte es aus kurzer Distanz, scheiterte jedoch an der Torfrau (53.). Wenige Minuten später hätte es wohl Handelfmeter für Dörfleins geben können, jedoch blieben sowohl ein Pfiff des Referees als auch große Proteste seitens des Sportvereins aus. Dennoch, zusätzlich zu den individuellen Fehlern fehlte dem SVD in diesen Situationen dann auch noch das Glück. Der Glaube an das Fußballwunder schwand in der nun anbrechenden Schlussphase mit jeder Minute ebenso, wie die Kraft und Ausdauer. Die Bamberger Auswechselspielerinnen bereiteten sich bereits auf die Feierlichkeiten vor, die Zuschauer kramten das Meister-Plakat heraus. Und wenig später war das Spiel dann auch schon vorbei und der Traum vom Aufstieg geplatzt. Während die einen im Mittelkreis mit Bier- und Sektduschen um sich schmissen, flossen auf der anderen Seite die Tränen.

Trotz der an diesem Tag überwiegenden Enttäuschung, kann der SV Dörfleins auf eine tolle Saison zurück blicken, bei der man sich bis zum Schluss alle Möglichkeiten auf die Kreisliga offen hielt. Und wer weiß, vielleicht helfen die an diesem Samstag gemachten Erfahrungen der gesamten Mannschaft, um in Zukunft noch einen Tick gelassener und ruhiger in ein solches Endspiel gehen zu können. Feststeht: Dörfleins wird im kommenden Jahr wieder angreifen wollen. Und im besten Fall heißt es dann im Juni 2020: „Der Aufstieg ist perfekt“.