Innerhalb der letzten fünf Minuten gab der SV Dörfleins 2 am Samstagnachmittag die Partie beim TSV Schammelsdorf 2 noch aus der Hand. Trotz hohem kämpferischen Aufwands verlor man gegen spielstarke und letztlich auch überlegene Gastgeber knapp mit 2:3 (1:1).

Bereits im Vorfeld der Begegnung war seitens des SV Dörfleins 2 klar, welche Herausforderung einen in Schammelsdorf erwarten würde. Noch ohne jeden Punktverlust agierend, stand der TSV Schammelsdorf 2 aktuell nämlich souverän an der Tabellenspitze der A-Klasse 2. Leider sollte sich an dieser Tatsache auch am Samstag nichts ändern, obwohl die Mannschaft von Matthias Scherl zwischendurch in Überzahl mit 2:1 in Führung gegangen war.

Ohne eine große Abtastphase begann das Spitzenspiel der A-Klasse 2, das in der 2. Spielminute schon ihr erstes Highlight erlebte. Toni Nürnberger zog einen Weitschuss auf das Tor der Gastgeber, welcher TSV-Keeper Stefan Steinfelder vor Probleme stellte. Niclas Eichelsdörfer war daraufhin zur Stelle, um aus kürzester Distanz abzustauben und die 1:0-Führung für die Gäste zu markieren. Lange hielt die Freude über den frühen Vorsprung jedoch nicht an, denn nur drei Minuten später war der Ausgleich seitens der Schammelsdorfer auch schon wiederhergestellt. Michael Pitzer sorgte für die postwendende Antwort, nachdem sich der TSV2 über links in den Strafraum gespielt hatte (5.). Rund zehn Minuten später gelang es auch Christoph Pröll entscheidend, sich über die linke Außenbahn gegen seinen Gegenspieler durchzusetzen. Daraufhin flankte er nach innen auf Niclas Eichelsdörfer, der per direktem Kopfball auf Michael Both zurücklegte. Both fackelte nicht lange und zog aus 23 Metern ab, wodurch er letzten Endes den Querbalken des TSV-Gehäuses traf (14.). Diese sollte die letzte richtig gute Szene für Dörfleins 2 für die nächsten zwanzig Minuten werden, denn nun erhöhte Schammelsdorf 2 die Schlagzahl. Immer wieder sorgten Eckstöße für gefährliche Situationen, wie beispielsweise in der 18. Spielminute, als Philipp Schwindl aus dem Rückraum das Tor von Dirk Becker nur knapp verfehlte. Becker, der für den nach wie vor verletzten Moritz Kaufer als Schlussmann agierte, zeigte im Übrigen eine starke Leistung, indem er weite Bälle häufig präzise nach vorne abschlug und den ein oder anderen Flankenball der Gastgeber souverän herunterpflückte. Dennoch musste er stets auf der Hut sein, denn immer häufiger gelang es dem TSV2 nun, gezielte Abschlüsse auf seinen Kasten zu pöhlern. Häufig waren in dieser Mitte der ersten Halbzeit einfach die Räume zu groß, die der SVD2 seinen Gegenspielern überließ. Dies lag daran, dass die Abstimmung zwischen schnellem Vorstoß und ebenso schnellem Rückwärtsgang zwischen den Reihen nicht immer funktionierte. Mit einem erneut gezielten Distanzschuss aus der zweiten Reihe sorgte Toni Nürnberger in der 38. Minute endlich mal wieder für ein Lebenszeichen des SV Dörfleins 2, wenig später wurde auch wieder ansehnlich bis vor das Schammelsdorfer Tor kombiniert. Die Gäste fanden wieder besser rein. Bis zur Pause fielen allerdings keine Treffer mehr.

Sehr zu kämpfen hatte die Mannschaft von Matthias Scherl dann mit Beginn des zweiten Spielabschnittes. Schammelsdorf 2 drängte auf die Führung – und Dörfleins 2 somit hinten rein. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam es in der 53. Spielminute zu einem gefährlichen Kopfball der Gastgeber, wenig später ditschte der Ball nach einem Abschluss von Jan Schaible an die Latte (60.). Von der Gäste-Offensive war zu diesem Zeitpunkt wieder nur relativ wenig zu sehen, wenngleich ein-zwei Vorstöße nach wie vor vorhanden waren. Diese jedoch wurden immer wieder im Keim erstickt, weil Schammelsdorf 2 auch defensiv sehr diszipliniert agierte. Trotz alledem stand es weiter ausgeglichen 1:1, was auch daran lag, dass die Hausherren mit ihrem vorhandenen Chancenplus viel zu ineffizient umgingen. Ein weiteres Beispiel hierfür zeigte die 65. Spielminute, als der TSV2 über die linke Seite erneut durch die Dörfleinser Defensivreihe durchgebrochen war. Bis dahin war es ein perfekter Angriff der Gastgeber, nur der Abschluss sollte sein Ziel nicht finden und stattdessen an den langen Pfosten gehen. Einen Wimpernschlag später folgte nun der größte Aufreger der Partie. Minute 66 war gerade angebrochen, da sorgte ein hoher Ball der Gäste dafür, dass Niclas Eichelsdörfer und Tobias Datscheg alleine auf den Kasten von Stefan Steinfelder zulaufen konnten. Bevor es jedoch zu einem Abschluss einer der beiden Angreifer kam, wurde Niclas Eichelsdörfer von Erik Sussner sträflich zu Fall gebracht. In der Konsequenz hieß das Strafstoß plus Platzverweis für den Schammelsdorfer, der als letzter Mann eine klare Torchance verhinderte. Das Foulspiel an sich ist seitens des Schiedsrichters genau richtig bewertet worden. Fraglich bleibt allerdings, ob dieser Szene nicht eine klare Abseitsposition der beiden Dörfleinser Angreifer vorangegangen war. Die Entscheidung allerdings stand fest, woran auch die zahlreichen Proteste der TSV-Spieler nichts änderten. Nun war es an Toni Nürnberger, die Gästeführung wiederherzustellen. Es gelang ihm durch einen platziert verwandeltem Strafstoß mit Unterstützung des rechten Innenpfostens. Schammelsdorf 2 brauchte nun ein wenig, um die Unterzahl und den Rückstand zu verdauen. Vor dem Tor von Dirk Becker wurde es zwischendurch etwas ruhiger und Tobias Datscheg hatte in der 72. Minute sogar die Chance, per Alleingang auf 1:3 zu stellen. Es sollte ihm nicht gelingen. Die letzten zehn Minuten brachen gerade an, da starteten die Gastgeber eine Schlussoffensive, die es in sich hatte. In der 82. Minute musste Dirk Becker einen direkten Freistoß aus 25 Metern parieren, wenige Momente später war er schließlich ein zweites Mal geschlagen. Philipp Schwindl hatte es geschafft, einen scharf gespielten Ball im Strafraum anzunehmen, sich dort zu drehen und sowohl Florian Neuberger als auch Dirk Becker zu entwischen. Das Tor war leer, das Ding war drin – der verdiente 2:2-Ausgleich war gefallen (86.). Und dann wurde es bitter für Dörfleins 2: Die Schlussminute lief, da gelang es den Gastgebern, ihre starke linke Seite noch einmal mit ins Spielgeschehen einzubinden. Von dort aus flog eine flache Flanke in den Strafraum, wo Nico Knobel im Fünfmeterraum unbedrängt zum Einschieben bereitstand. Wenig später stand es auf einmal 3:2 für Schammelsdorf 2, das Spiel war ganz spät erneut gedreht (90.). Es war die letzte große Szene in dieser Spitzenbegegnung, die nach vierminütiger Nachspielzeit ihr Ende fand.