Dass der Fußball manchmal seine ganz eigenen Geschichten schreibt, wurde am Samstag beim Derby zwischen dem SV Dörfleins und dem RSC Oberhaid mal wieder mehr als deutlich. Denn ausgerechnet Raphael Ramer sorgte mit seinen beiden Treffern im Duell gegen seinen Bruder Philipp für den Unterschied.
Wenn der SV Dörfleins und der RSC Oberhaid aufeinandertreffen, dann ist das mehr als ein Derby. Man kennt sich, man schätzt sich und hat größtenteils bereits zusammengespielt. Die einen in der Jugend bei der JFG Maintal Oberhaid, die anderen bei den Senioren im grünweißen Dress. Und so war es nicht verwunderlich, dass an diesem Samstag etwa 350 Zuschauer den Weg zum Sportgelände in Dörfleins fanden, um sich dieses ganz spezielle Derby anzusehen.
Dieses begann zunächst sehr ausgeglichen. Oberhaid fand zuerst den Weg zum Tor, Dörfleins orientierte sich defensiv. Dann aber führte ein Eckball den ersten Jubelschrei herbei. Ausgerechnet Raphael Ramer war es, der nach der gezielten Hereingabe von Max Markewitz am schnellsten geschalten hatte und den Kopf zur Führung hinhielt (17.). Die Hausherren wurden daraufhin besser und hätten Mitte des ersten Abschnitts erhöhen können. Max Markewitz scheiterte nach 27 Minuten mit einem Sololauf, Johannes Diem verzog wenig später mit dem Kopf nach Vorlage von Andreas Pflaum (28.). Und auch Andreas Leier hätte das Ergebnis vor dem Seitenwechsel noch in die Höhe schrauben können, schaffte dies mit seinem Kopfball jedoch nicht (33.).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit gewann die Partie dann wieder an Offenheit. Der RSC Oberhaid meldete sich mit einem Kopfball nach einem Freistoß zurück (50.), probierte es später dann aus der Distanz (61.). Der SV Dörfleins konnte nun aber von einer starken Aufstellung profitieren und für entsprechende Entlastung sorgen. Mit Grischa Deusel wurde der Topscorer erst zur Halbzeit eingewechselt, Domenique Will griff ab der 70. Minute ins Spielgeschehen ein. Beide brachten noch einmal Feuer in die Partie. In der 73. Minute hätten beide nach schönem Zusammenspiel beinahe für das 2:0 gesorgt. Doch auch Oberhaid gab sich nicht auf und hätte durch eine gefährliche Hereingabe von rechts nach 78 Minuten beinahe zum 1:1 ausgeglichen. Als der RSC den Druck noch einmal erhöhte, staffelte sich Dörfleins immer tiefer und lauerte auf aussichtsreiche Konter. Ein solcher war es letztlich auch, der dem Spiel die Vorentscheidung bescherte. Nach einer Gäste-Ecke kam der Ball zu Grischa Deusel, der sofort ins Laufduell einstieg und im richtigen Moment auf Domenique Will weitergab. Dieser setzte sich auf der linken Außenbahn bis zur Grundlinie durch und legte im Anschluss quer auf den heranstürmenden Raphael Ramer. Dieser ließ sich seinen zweiten Derbytreffer nun nicht mehr nehmen und vollendete damit das nächste Kapitel im Brüder-Duell (86.). Zwar kamen die Gäste durch einen genialen Freistoß von Maximilian Mayer noch einmal zum Anschuss (90+3.), letzten Endes sollte dies am Heimsieg der Grünweißen jedoch nichts mehr verändern.
Es folgte nun das obligatorische Abklatschen, ehe ein gemeinsamer Mannschaftsabend mit beiden Teams bevorstand. Diesem wohnte spontan auch Alleinunterhalter Thomas Datscheg bei, der kurzerhand für den musikalischen Rahmen sorgte. Ein besonderer Derby-Tag fand so seinen würdigen Ausklang.