Im Derby beim RSC Oberhaid hat der SV Dörfleins am frühen Samstagabend den Kürzeren gezogen und mit 1:3 (1:2) verloren. Es war ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten. Raphael und Philipp Ramer trafen im direkten Duell aufeinander.
Stolze 250 Zuschauer lockte das Lokalderby zwischen dem RSC Oberhaid und dem SV Dörfleins am Samstagabend an. Die Vorzeichen standen ziemlich ausgeglichen, was auch daran lag, dass viele alte Mannschaftskameraden aufeinander trafen. Mit Markus Brust, Steffen Franzke, Maximilian Mayer, Christian Reuß und Philipp Ramer standen auf Oberhaider Seite fünf ehemalige SVDler in der Startaufstellung. Bei den Gästen fehlte Stammkeeper Partick Eberlein verletzt, ebenso Andreas Pflaum. Beide waren im Training zusammengestoßen und daraufhin nicht spielbereit. Dennoch konnte Jochen Kutzelmann auf eine Fülle an Spielern zurückgreifen.
Mit wenigen Torraumszenen ging es um Punkt 17:00 Uhr los auf dem Sportgelände des RSC Concordia – dementsprechend ausgeglichen gestaltete sich die Anfangsphase. Den ersten Abschluss der Partie feuerte Johannes Diem in der 12. Spielminute ab, nachdem sich die Gäste aus dem Oberhaider Pressing clever befreien konnten und innerhalb von wenigen Stationen vor dem Tor der Gastgeber angekommen waren. Rund vier Minuten später versuchte sich Domenique Will an einer viel versprechenden Freistoßposition, doch Markus Brust hatte in dieser Szene keine Probleme, den Ball mit den Händen aufzunehmen und die Situation zu entschärfen. In diesen zehn bis fünfzehn Mintuen gab der SVD den Ton an, doch Mitte der ersten Hälfte fand auch der RSC allmählich in die Begegnung. Aus einem Einwurf heraus generierten sich die Gastgeber die erste richtig gefährliche Aktion, doch Moritz Kaufer blieb standhaft und bereinigte die Gefahr souverän (27.). Eine Minute später jedoch war er machtlos, als ein abgefälschter Ball von linksaußen lang und länger wurde und letzten Endes unhaltbar im Gehäuse einschlug – Andreas Schuster war der Torschütze (28.). Nun kippte das Spiel ein wenig in die Oberhaider Richtung. Dörfleins jedoch zeigte sich effektiv und konnte nach 39 Minuten durch Andreas Leier zum Ausgleich kommen. Nicolaj Porzelt nahm es zuvor mit der halben RSC-Hintermannschaft auf, um kurz vor dem Strafraum nach links raus zu spielen. Dort hatte sich Domenique Will positioniert, der das Leder nun scharf in die Zentrale flankte. Andreas Leier stand hier goldrichtig und verwandelte zum 1:1. Doch noch vor dem Halbzeitpfiff legte der RSC dann nach. Wieder war Kaufer machtlos, als Christian Reuß aus kurzer Distanz zum 2:1-Pausenstand einschob (43.).
Im zweiten Abschnitt wurde es nun turbulent. Durch einige fragwürdige Entscheidungen zog der Unparteiische den Groll der Spieler und Zuschauer auf sich. In der 47. Minute ertönte ein Elfmeterpfiff, nachdem Moritz Kaufer den angreifenden RSCler im Schuss gefoult hatte. Philipp Ramer ließ es sich nicht nehmen, den Strafstoß punktgenau im linken unteren Eck unterzubringen und das Ergebnis auf 3:1 hochzuschrauben. Wenig später ertönte erneut ein Pfiff im Strafraum, diesmal blickten sich alle fragend um. Raphael Ramer sollte den Gegner mit seinem „Leo“-Ruf so sehr irritiert haben, dass dem Referee – dem die Partie nun leider zunehmend entglitt – nichts anders übrig blieb, als auf indirekten Freistoß im Sechzehner zu entscheiden. Dieser brachte immerhin nichts ein (51.). Der nächste Rückschlag für Dörfleins ereignete sich dann aber in Minute 57, als Fabian Gube an der Außenlinie verletzt liegen blieb und sich den Oberschenkel hielt. Für ihn sollte es nicht weitergehen – Verdacht auf Muskelfaserriss. Eine Stunde war nun durch und der RSC Oberhaid behielt weiterhin die Oberhand über das Spielgeschehen. Nur einen kurzen Moment war die Heim-Defensive unaufmerksam, da tauchte Raphael Ramer vor Markus Brust auf. Aus rund elf Metern vergab er die Riesenchance, die Grünweißen wieder heranzubringen (62.). Nun wurde die Zeit langsam knapper. Die Gastgeber drängten in der Schlussviertelstunde auf die endgültige Entscheidung, doch der starke Moritz Kaufer entschärfte sämtliche Gefahr im Dörfleinser Strafraum – egal ob Fernschuss oder Eins-gegen-Eins. Da Kaufer nichts mehr zuließ und der SVD nichts mehr auf den Chancenzettel brachte, endete die Partie folgerichtig mit 3:1 für den RSC Oberhaid, der als verdienter Derbysieger vom Platz geht.