Im Duell gegen den SC Kemmern konnte der SV Dörfleins seinen zweiten Heimsieg der Saison einfahren. Nach einer zwischenzeitlichen 4:0-Führung gaben die Hausherren das Spiel beinahe noch aus der Hand. Erst tief in der Nachspielzeit sorgte ein Elfmeter für die endgültige Entscheidung.

Es war ein furioser Auftakt, den der SV Dörfleins im Derby gegen den SC Kemmern am Sonntag hinlegte. Bereits nach 57 Sekunden zappelte der Ball zum ersten Mal im Netz, nachdem sich Pascal Seidelmann im gegnerischen Sechzehner gegen die SCK-Abwehr durchsetzen konnte (1.). Der vielerseits leicht favorisiert angesehene Gast sorgte zu Beginn nur selten einmal für Entlastung vor dem eigenen Gehäuse. In der dritten Minute hätte Johannes Diem bereits auf 2:0 stellen können, Pascal Seidelmann scheiterte kurz darauf ebenfalls mit seinem zweiten Abschluss (9.). Eine Viertelstunde war absolviert, als Julian Schonert das erste Mal vor dem Tor auftauchte. In einer ansehnlichen Kombination legte Christian Reuß den Ball raus auf die linke Seite, von wo Pascal Seidelmann nun bis zur Grundlinie sprintete. Der anschließende Querpass kam im richtigen Moment, Schonert lochte zum 2:0 ein (15.). Acht Minuten später dann der nächste Streich der Gastgeber – diesmal über die rechte Seite. Pascal Seidelmann legte erneut für Schonert vor, nun stand es schon 3:0 für Dörfleins (23.). Scheinbar den Deckel drauf machte dann elf Minuten vor der Pause bereits Christian Reuß, der SCK-Keeper Niklas Hofmann mit einem Schuss ins lange Eck ein viertes Mal überwunden hatte (34.). Der SVD hätte nun gut daran getan, den soliden Vorsprung bis zur Halbzeitpause zu verwalten – doch dies gelang nicht. Nach einem Eckstoß von links hielt Florian Neuberger in der 41. Minute unglücklich den Fuß hin, sodass der Ball ins eigene Tor kullerte. Noch in der Nachspielzeit sorgte anschließend der Kopfball von Nicolas Görtler nach einem Freistoß dafür, dass sich das Ergebnis aus Kemmerner Sicht plötzlich wieder deutlich hoffnungsvoller gestaltete. Mit 4:2 ging es in die Pause.

Durch einen Blitzstart des SCK im zweiten Spielabschnitt gewann das Derby dann so richtig an Fahrt. Das energische Nachsetzen von Julian Schnapp wurde – erneut nach einer Standardsituation – belohnt. Es stand nur noch 4:3, sodass jetzt alles wieder offen war (50.). Der Ton wurde mit fortschreitender Spieldauer etwas rauer, Fouls und Karten häuften sich. Mitte des zweiten Spielabschnittes war nur schwer absehbar, in welche Richtung das Spiel bis zum Ende laufen würde. Während der SV Dörfleins bei seinen Vorstößen jetzt selten mal in Schussposition gekommen war, versuchten es die Kemmerner vordergründig aus der zweiten Reihe. Am Ergebnis konnte dadurch keine der beiden Mannschaften schrauben. In der Schlussminute folgte dann noch ein großer Aufreger. Fabian Gube kam bei einem Foulspiel an der Mittellinie mindestens zwei Schritte zu spät und traf Julian Schnapp mit gestrecktem Bein von hinten. Hier gab es für den Schiedsrichter nur eine Möglichkeit: die glattrote Karte. Infolgedessen entwickelte sich eine mehrere Minuten andauernde Rudelbildung, die für David Görtler vom SC Kemmern ebenfalls mit einem knallroten Platzverweis endete. Mit jeweils noch neun Feldspielern ging es jetzt in die üppige Nachspielzeit von zehn Minuten, in welcher das entscheidende 5:3 fallen sollte. 97 Minuten waren bereits um, als Pascal Seidelmann im SCK-Sechzehner strafwürdig zu Fall gebracht wurde. Raphael Ramer verwandelte daraufhin den fälligen Elfmeter zur Entscheidung. Kurz darauf war Feierabend – ein denkwürdiges Derby ging an den SVD.