Was kann passieren, wenn man eine Damenmannschaft im Fußballbereich gründet, deren Spielerinnen zum Großteil noch nie vorher die Fußballschuhe geschnürt haben? Im Normalfall rechnet man einer solchen Mannschaft für die erste Saison wenig Chancen auf Tore, Siege und Punkte aus. Doch wie ist das beim SV Dörfleins?

Mit nur einem Gegentor geht die Mitte des Jahres gegründete Damenmannschaft des SV Dörfleins aus der Vorbereitung zur Saison 2017/2018 heraus. Die positive Bilanz von zwei Unentschieden und einem Sieg lässt vielleicht schon für die erste Spielzeit ein wenig Hoffnung schöpfen.

Damla Topcu (links) erzielte das erste Tor in der Geschichte des SVD-Frauenfußballs.

Das Team selbst scheint untereinander bereits eine Einheit geworden zu sein und sich gefunden zu haben, dabei könnten die Vorzeichen innerhalb der Mannschaft kaum unterschiedlicher sein. Sage und schreibe zwanzig Spielerinnen – die den größten Teil des Kaders ausmachen – standen noch nie in einem Pflichtspiel auf dem Rasen. Für sie hat die Fußballkarriere im Jahr 2017 begonnen. Zu dieser großen Anzahl an Neulingen kommen acht Spielerinnen hinzu, die vom FC Bischberg, vom FV Bamberg von der TSG Bamberg und von der DJK Geisfeld zum SV Dörfleins gewechselt sind und somit bereits wissen, wie es sich anfühlt, in wichtigen Spielen das Trikot zu tragen. Zwei weitere Spielerinnen pausierten zwischenzeitlich und wagen jetzt einen Neustart in Grün und Weiß. Es ist die typische gesunde Mischung aus allen Facetten, die bei den SVD-Damen vorherrscht und von der alle etwas haben. „Vor allem die neuen Spieler profitieren von den Tipps und Tricks derer, die schon länger im Geschäft sind. So lernt es sich viel einfacher und schneller!“, so Nadine Weiß, Defensivakteurin und Fußballneuling, die nach einer kurzen Verletzungspause am Samstag zum Saisonauftakt wieder aktiv ins Spielgeschehen eingreifen möchte.

Dieser Elfmeter von Johanna Künzel (links) bescherte den SVD-Damen den allerersten Sieg.

Fragt man nach der Stimmung innerhalb des breit gefächerten Teams, so hört man von Trainer- und Spielerseite nur Positives. Die Trainingsbeteiligung ist gut, viele Damen genießen auch ab und an ihre Freizeit außerhalb des Fußballs miteinander. Es herrscht also bereits eine gewisse Harmonie, die zum entscheidenden Vorteil werden könnte, wenn es mal wirklich drauf ankommt. „Uns geht es hauptsächlich um Spaß!“ hieß es damals auf dem Plakat, auf dem man um Spielerinnen für das Projekt Damenmannschaft warb. Genau das unterstrich Trainer Constantin Stretz kürzlich noch einmal: „Wir bereiten uns seit Mai auf die erste Saison vor, in die wir ohne jeden Druck starten werden. Wir müssen aus einem großen Kader eine Mannschaft formen; Das wird sicher noch Zeit brauchen. In erster Linie steht für uns nach wie vor der Spaß am Fußballspielen im Vordergrund!“ Unsere Damen sind sich ihrer Rolle als Liga-Neuling also durchaus bewusst, vielleicht kann ja aber genau die mehrfach angesprochene Gelassenheit und nüchterne Herangehensweise dieses Projektes zum Erfolgsrezept in naher und ferner Zukunft werden. Angreiferin und ebenfalls Fußballneuling Sophia Ramer freut sich auf dieser Basis jedenfalls bereits über die ersten Entwicklungen: „Wir haben von Beginn an eine große Motivation und einen tollen Zusammenhalt gespürt. Das Beste an unserem Team ist, dass wir Neuanfänger ganz viel Unterstützung erhalten. Vor allem die erfahreneren Spielerinnen sind hier eine tolle Hilfe, die sich stets um regen Austausch bemühen und uns ihre Erfahrungen weitergeben.“

Am kommenden Samstag wird es nun zum ersten Mal ernst für unsere SVD-Damen. Dann nämlich steht der Saisonauftakt bei der zweiten Mannschaft des SV Wernsdorf an, dem alle schon lange entgegenfiebern. Spätestens nach dem 0:0 am vergangenen Sonntag gegen den RSC Oberhaid braucht sich die Damenmannschaft keines Falls mehr verstecken und kann erhobenen Hauptes in ihre erste Schlacht ziehen – ganz gelassen und ohne jeden Druck!

Allen Spielerinnen und dem Trainergespann viel Erfolg und vor allem auch Spaß beim ersten Pflichtspiel der Vereinsgeschichte!