Im ersten Auswärtsspiel der Saison zeigte sich die erste Mannschaft des SV Dörfleins gegenüber dem ersten Spiel gegen Kemmern stark verbessert. Am Sonntagabend konnte demnach verdient der erste Punkt eingefahren werden gegen eine Mannschaft des SV Ober-/Unterharnsbach, die ebenfalls immer wieder offensive Akzente setzte. Den Zuschauern war viel geboten, nur Tore sollten am Ende keine fallen.
Wiedergutmachung war angesagt am zweiten Spieltag, sowohl für den SV Ober-/Unterharnsbach als auch für den SV Dörfleins. Beide Mannschaften hatten ihre Auftaktspiele nämlich mit deutlichen Niederlagen in den Sand gesetzt. Harnsbach verlor mit 0:3 in Stegaurach, Dörfleins kassierte eine 1:7-Klatsche gegen den Nachbarn aus Kemmern.
Von Vorsicht keine Spur
Während es in anderen Spielen häufig vorkommt, dass Mannschaften nach klaren Niederlagen in der Vorwoche zunächst abwartend und zurückhaltend agieren, um nicht direkt wieder in Rückstand zu geraten, so zeigte sich in Oberharnsbach ein anderes Bild. Von der ersten Sekunde an richteten sich sowohl die heimische Eintracht als auch der Gast aus Dörfleins offensiv aus, um eine frühe Führung herbeizuführen. So hatten beide Mannschaften bereits nach einer Minute je eine nicht ungefährliche Flanke in den Strafraum gebracht und die Abwehrreihen direkt viel zu tun, um die „Null“ zu halten. So richtig gefährlich wurde es zum ersten Mal nach 18 Minuten. Andreas Porlein entschied auf der rechten Außenbahn einen wichtigen Zweikampf für sich und legte in die Mitte auf Philipp Ramer ab. Dieser nahm den Ball in Empfang, drehte sich kurzerhand und setzte zum Schuss an, welcher nur wenige Zentimeter links am Tor vorbeihuschte. Wenige Minuten später dann die nächste gute Szene. Nach einem Dörfleinser Einwurf hatte Spielertrainer Jochen Kutzelmann plötzlich viel Zeit und Raum, sodass auch sein erster Abschluss recht gefährlich in Richtung des Harnsbacher Gehäuses flog. Auch er scheiterte nur knapp, wieder ging der Ball links vorbei (24.). Kurz vor der Pause folgte dann die dickste Gelegenheit für die Hausherren. Nach einer hohen Flanke gelang es einem Angreifer, entgegen die Laufrichtung von SVD-Torhüter Patrick Eberlein zu köpfen. Lediglich Steffen Franzke verhinderte den Einschlag mit einer beherzten Rettungsaktion auf der Linie – Eberlein wäre hier machtlos gewesen (44.). Mit einer einstudierten Freistoßvariante seitens der Grünweißen ging die erste Hälfte dann zu Ende.
Einmal Latte, einmal Pfosten
Der zweite Abschnitt startete zweikampfbetont, aber nicht unfair. Das erste Ausrufezeichen setzten die Gäste mit einem cleveren Angriff über die rechte Seite. Philipp Ramer konnte seinen Gegenspieler nahe der Eckfahne austanzen und flach in die Mitte spielen, wo sich Andreas Leier und Jochen Kutzelmann positioniert hatten. Erstgenannter täuschte einen Schuss an, ließ aber letztlich durch zum Spielertrainer, welcher den Ball mit einem Schlenzer an den Querbalken beförderte. Von dort ging der Ball über die Grundlinie ins Toraus (53.). In den Folgeminuten kam die Eintracht nur selten aus der eigenen Hälfte heraus, allerdings gelangen dem Sportverein jetzt auch nur noch hin und wieder Schüsse auf das Tor. Das Spiel wurde dadurch aber keineswegs schlechter, denn nach wie vor bewegten sich beide Mannschaften auf taktisch gutem Niveau. Einige Kräfte hatten sich die Hausherren dann wohl bis in die Schlussphase aufgehoben, denn ab Minute 75 war der SV Ober-/Unterharnsbach wieder vermehrt vor dem Tor von Patrick Eberlein präsent, allerdings ohne die wirklich große Abschlusschance. Sechzig Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit war es dann Philipp Ramer, der das goldene Tor auf dem Fuß hatte. Eine verunglückte Flanke von Alexej Maier sorgte zuvor schon für Gefahr, denn der Ball touchierte aus spitzem Winkel den linken Pfosten, von wo er genau in die Richtung von Philipp Ramer sprang. Dieser fackelte nicht lange und zog direkt ab. Das Leder machte eine leichte Kurve nach außen und flog im Zuge dessen erneut nur wenige Zentimeter am Ziel vorbei. Zwei Minuten Nachspielzeit wurden dann angezeigt – und auch die sollten es nochmal in sich haben. Alles begann mit einem Freistoß für Dörfleins aus dem Halbfeld. Steffen Franzke delegierte sämtliche Mitspieler nach vorne, um wenig später den hohen Ball in den Strafraum zu bringen. Dieser hohe Ball jedoch erwies sich als deutlich zu kurz, sodass die Harnsbacher noch einmal zur Konterchance kamen. Und so standen sich in der 92. Minute urplötzlich dreimal lila und zweimal grün plus Torwart gegenüber. Der Angriff rollte über links, ungefähr bis zur Höhe des Sechzehners. Von dort folgte die scharfe Hereingabe nach innen, wo ein weiterer Angreifer in den Ball hineingrätschte. Alles und jeder schaute dem Ball hinterher, der mit Saus und Braus in Richtung Tor rollte, dieses aber letztlich um Haaresbreite verfehlte. Mit der mit Abstand besten Gelegenheit für die Gastgeber ging die Begegnung schließlich torlos zu Ende.
Es war ein kurzweiliges, schön anzuschauendes 0:0, bei dem am Ende vielleicht noch etwas mehr drin gewesen wäre. Zweimal traf man Aluminium, aber mindestens einmal hatte man auch Glück – nämlich ganz zum Schluss in der Nachspielzeit.