In einem packenden Kreisligaspiel zwischen dem SV Ober-/Unterharnsbach und dem SV Dörfleins mussten sich die Gäste am Ende des Tages mit 2:4 (2:2) geschlagen geben. Zumindest eine Punkteteilung wäre dabei durchaus möglich gewesen.
Die Zuschauer, die es am Sonntagnachmittag in Oberharnsbach mit dem SV Dörfleins hielten, waren sich nach Spielende einig: Diese Niederlage hätte nicht sein müssen. Und auch die Akteure auf dem Platz wussten, dass man gegen diese Harnsbacher Mannschaft mindestens ein Unentschieden hätte holen können. Letztlich kam einfach zu viel zusammen an diesem 12. Spieltag, als dass dieser eine Zähler wirklich hätte Realität werden können. Die knappste und treffendste Analyse des Tages lautete demnach: „Heut‘ haben wir uns selber geschlagen!“
Los ging das Pech bereits ganz am Anfang in der 5. Spielminute. Die Gastgeber spielten einen langen Ball in die Spitze, den Christoph Metzner auch erlaufen konnte. Währenddessen stolperte Patrick Eberlein unglücklich im Rückwärtsgang, sodass der Harnsbacher Angreifer plötzlich niemand mehr in seinem Laufweg stehen hatte. Die Eintracht ging in Führung. Der SV Dörfleins brauchte nach diesem unglücklichen Rückstand allerdings keine zwei Minuten, um sich zu sortieren und selbst mal erste Torgefahr auszustrahlen. Julian Schonert war hierbei einer der auffälligsten Gäste-Akteure der Anfangsphase, der innerhalb von fünf Minuten gleich drei Torschüsse abgab (10., 12., 15.). Wenig später stellte Johannes Diem dann den Gleichstand beinahe wieder her, jedoch vergab er nach Vorlage von Pascal Seidelmann aus kürzester Distanz im Fünfmeterraum (19.). Dörfleins war in dieser Phase deutlich aktiver und spielte sich sichtlich in der Harnsbacher Hälfte fest. Einen klaren Kontakt im Sechzehner spürte in der 21. Minute dann Pascal Seidelmann, woraufhin er zu Boden ging und so für einen berechtigten Strafstoß sorgen konnte. Johannes Diem verwandelte diesen ins linke untere Eck, was die Egalisierung des Ergebnisses herbeibrachte (22.).
Nachdem der Dörfleinser Spielertrainer 120 Sekunden später erneut durch zwei glücklose Abschlüsse in den Fokus gerückt war, konnte Pascal Rückel kurz darauf nach einer Standardsituation für den 1:2-Führungstreffer für die Gäste sorgen (29.), welcher aufgrund der erwähnten größeren Spielanteile des SV Dörfleins auch vollkommen in Ordnung ging. Die Führung jedoch hielt nicht lange an, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff der Begegnung foulte Max Markewitz Christoph Metzner im Dörfleinser Sechzehner, was den zweiten berechtigten Elfmeterpfiff bedeutete (32.). In dieser Szene konnte Patrick Eberlein seinen unfreiwilligen Ausrutscher aus Minute fünf wiedergutmachen, denn der Schlussmann parierte den fälligen Strafstoß souverän (33.). Einen Angriff später dann war er jedoch ein zweites Mal geschlagen. Nach einem Eckstoß entwischte Riccardo Cali Julian Schonert im Luftzweikampf, wenig später schlug es zum 2:2 ein (34.). Allmählich näherte sich das bis dahin spektakuläre Duell dann der Halbzeitpause.
Denkbar unglücklich ging es nun nach dem Seitenwechsel für Dörfleins weiter. In der 47. Minute kam Max Markewitz im Strafraum erneut einen Schritt zu spät. Hörbar traf er ein zweites Mal seinen Gegenspieler am Schuh, was den dritten Strafstoß des Spiels zur Folge hatte. Ungläubig schaute Markewitz in den wolkenlosen Himmel, wusste er doch, dass das heute einfach nicht sein Tag war. Da sich Patrick Eberlein für die falsche Ecke entschied, ging der platziert ausgeführte Elfmeter von Christoph Metzner souverän zum 3:2 ins Tor und das Spiel war wieder zugunsten der Harnsbacher gedreht (47.). Beflügelt von der knappen Führung schalteten die Hausherren nun einen offensiven Gang hoch und belagerten das letzte Drittel der Grünweißen. Dörfleins hatte Probleme, sich dem enormen Druck des SV Eintracht entgegenzustellen. In der 51. Spielminute entschärfte Patrick Eberlein einen Flugkopfball von Riccardo Cali, der die beste Gelegenheit für Ober-/Unterharnsbach zum Erhöhen darstellte.
Nach rund einer Stunde gestaltete sich der Spielverlauf dann endlich wieder etwas ausgeglichener. Johannes Diem versuchte es zweimal, einmal per Kopf (56.) und einmal per Fallrückzieheransatz (60.). Das 3:3 sollte aber nicht fallen. Viel mehr legte Harnsbach dann nach: Über die linke Außenbahn gelangte das Leder in der 63. Spielminute ins Zentrum, wo Jürgen Endres im Fünfmeterraum blank stand. Das 4:2 war die Folge. Nun wurde die Zeit allmählich zum Faktor für Dörfleins. Man erarbeitete sich im weiteren Spielverlauf jetzt wieder zahlreiche Gelegenheiten, von denen am Ende aber keine zielführend war. In der 73. Minute versuchte es Max Markewitz aus der zweiten Reihe, wenig später sorgte Pascal Seidelmann nach schnellem Umschaltspiel für Gefahr vor dem Harnsbacher Tor (77.). Als Noel Zeck dann zwölf Minuten vor dem Ende mit einer Zeitstrafe vom Platz musste, gab Dörfleins nochmal Vollgas. Philipp Ramer köpfte zunächst an den Pfosten (79.), Dennis Nguyen wollte per scharfer Hereingabe den Anschluss initiieren (80.) und auch Andreas Leier kam im Zentrum aus kürzester Distanz zum Abschluss (83.). Es sollte alles nichts nützen.
Nach vier Minuten Nachspielzeit war der Sieg für den SV Eintracht Ober-/Unterharnsbach schlussendlich perfekt, der aufgrund einer starken Chancenverwertung auch als verdient abzustempeln ist. Dörfleins hatte sich am Ende mehr oder weniger selbst geschlagen, indem man vorne seine vielen Chancen nicht nutzen konnte und hinten einfach zu viel zuließ. Schon am Mittwoch kann die Elf von Pascal Seidelmann aber eine Reaktion darauf zeigen, wenn um 19:00 Uhr das Nachholspiel beim SV Walsdorf auf dem Programm steht.