Außergewöhnliche Tage liegen hinter den Spielern und Fans des SV Dörfleins. Durch den 1:0-Erfolg im Spiel gegen den Post-SV Bamberg war der Aufstieg in die Kreisliga am Samstag perfekt. Was dann nach Abpfiff folgte, waren viele schlaflose Stunden im Partymodus.
Das lange Warten auf den Schlusspfiff
Eine herausragende Kulisse von rund 350 Zuschauern, viele davon in Grün und Weiß, begrüßte die beiden Mannschaften am Samstagnachmittag auf dem Rasen. Anspannung lag in der Luft, die Sonne heizte das Spielfeld zudem von oben auf. Es sollten keine zehn Minuten vergehen, ehe der SV Dörfleins bereits zur Führung treffen sollte. Johannes Diem schob mit dem Kopf zum 1:0 ein, die Weichen waren dadurch zeitnahe gestellt.
Dass in den folgenden 80 Minuten aber gar kein Treffer mehr fallen sollte, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl keiner gedacht. Denn der SVD zeigte sich offensiv durchaus präsent und vergab viele Male vor dem Tor des Post-SV. Diese große Anzahl an vergebenen Möglichkeiten sorgte letztlich dafür, dass viele Fans auf der Terrasse des Sportheims fünf Minuten vor dem Ende vor Schreck laut aufschrien, als Patrick Eberlein bei einem Bamberger Konter bereits umkurvt und das Tor nahezu verwaist war. Glücklicherweise klatschte das Leder nur auf den Außenpfosten, sonst wäre die Meisterschaft dahin gewesen.
Die Minuten des Aufstiegs
Wenige Momente später ertönte dann der erlösende Pfiff des Unparteiischen, sodass der Jubel nun keine Grenzen mehr kannte. Auswechselspieler, Verantwortliche, Kinder, ja ganze Familien stürmten auf das Feld, um die Aufstiegsparty im Mittelkreis beginnen zu lassen. Schnell war die passende Playlist aus der neuen SVD-Soundanlage aufgelegt, zudem wurden die übergroßen Weizengläser herbeigeschafft. Lange blieben Trainer Jochen Kutzelmann und Spielleiter Karl Hümmer demnach auch nicht trocken. Auch die Aufstiegsshirts wurden sofort verteilt, deren Sponsoring innerhalb kürzester Zeit die Firma KD Wohnbau übernommen hatte – ein riesengroßes Dankeschön an dieser Stelle!
Der Beginn einer langen Partynacht
Auch auf der Terrasse und unterhalb davon gab es niemanden, der das Sportgelände unmittelbar nach Abpfiff verließ. Manch einer ließ sich auf einen spontanen Discofox ein, andere stießen feuchtfröhlich auf die Meisterschaft an. Auf dem Platz wurden nun die Aufstiegs-Zigarren verteilt und erste Fotos gemacht, ehe die offizielle Verabschiedung des scheidenden Trainers Jochen Kutzelmann und von Toptorschütze Grischa Deusel vollzogen wurde. Beide erhielten als Dankeschön ein Foto in Action sowie tosenden Applaus der Vereinsanhänger.
Im weiteren Verlauf des Abends verlagerte sich die gesamte Feier daraufhin fast komplett auf die Terrasse. Wo zuvor noch Tische standen, war jetzt eine Tanzfläche. Auch noch Stunden nach Mitternacht wohnten über 50 Feiernde der Aufstiegssause bei.
Der Morgen danach
Nachdem sich die Party am Sonntagmorgen gegen 7:00 Uhr langsam, aber sicher auflöste, halfen die noch übrig gebliebenen Aufstiegshelden bei ersten Aufräumarbeiten, ehe man neben dem Treppenaufgang zu einem Frühschoppen zusammenkam. Bald schon stand das Spiel der Damenmannschaft an, welches gemeinsam verfolgt wurde. Auch das Sportheim öffnete wieder. Kaum jemand der jetzt noch Verbliebenen sollte nochmal ein Auge zu machen, ehe der nächste offizielle Programmpunkt – eine Traktorfahrt – anstand.
Die Aufstiegsfahrt
Quasi über Nacht war es gelungen, eine Traktorfahrt einmal quer durch den Ort für die Spieler zu organisieren. Plakate, Birkenzweige, Fassbier. Alles war vorbereitet, sodass sich der Anhänger um 14:00 Uhr pünktlich in Bewegung setzten konnte. Viele Menschen jubelten den Aufstiegshelden zu, welche etwa zwei Stunden lang lautstark ihre Lieder sangen und der ganzen Stadt mitteilten, wer die Nummer eins im Stadtgebiet ist. Den krönenden Abschluss bildete letztlich ein Sprung in den Löschweiher ganz im Stile der Gaaßböck, die auch im August wieder unterwegs sein werden.
Rendezvous im Eichhorn und Finale am Kreuzberg
Nach der jetzt nötigen Dusche wurde sich geschlossen in der Brauerei Eichhorn gestärkt. Immer mit dabei war die Musikbox, aus der das Aufstiegslied „Paradise“ im Halbstundentakt erschallte. Die Stimmung war nach wie vor außergewöhnlich, wenngleich der ein oder andere nun langsam, aber sicher die Müdigkeit zu spüren bekam. Manch einer war zu diesem Zeitpunkt bereits über 27 Stunden am Feiern, ohne ein Auge zugetan zu haben.
Am Ende dieses Sonntages bewegten sich Teile der Mannschaft trotz alledem noch einmal hoch zum Vermisstenkreuz auf dem Kreuzbergplateau. So langsam realisierte nun jeder, was für ein denkwürdiges Wochenende da hinter dem SV Dörfleins lag. So wurde darauf noch ein letztes Mal angestoßen, ehe auch das letzte „Le-Le-Le“ gesungen war.
Was bleibt von diesem Wochenende?
Diese Frage scheint leicht zu beantworten. In erster Linie bleiben natürlich grandiose Erinnerungen der Freude und des Glücks, die dem Verein gerade nach der langen Coronapause und dem Abstieg in der vergangenen Saison sichtlich gutgetan haben. Des Weiteren bleibt aber auch die Hoffnung, dass dieser Teamgeist, diese Leidenschaft und dieser Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und des Vereins auch weiterhin in der jetzigen Form bestehen bleibt. Denn dann blickt der SVD auch in der Kreisliga in eine rosige Zukunft. Viele, die dieses Wochenende aktiv miterlebt haben, werden es so schnell sicher nicht wieder vergessen.
Nach nur einem Jahr ist der SVD zurück – und er ist gekommen, um zu bleiben!